"Wasser marsch! "

Höslwanger Wasserversorgung hautnah

Dass Obergebertsham zwei Bushaltestellen hat, das wissen jetzt alle Kinder der 4. Klasse und auch ihre Lehrerin, denn an der einen wartete Hannes Freimooser und an der anderen die Kinder. Aber sie haben sich schnell gefunden und zufuß auf den Weg gemacht zum Tiefbrunnen bei Obergebertsham. „Ui, warum ist denn da ein Zaun drum?“, wollte eine Schülerin wissen. Hannes Freimooser vom Zweckverband zur Wasserversorgung der Gruppe Harpfing erklärte, dass das Gebiet um den Tiefbrunnen besonders geschützt sei, damit keine Tiere oder Fahrzeuge den Boden verschmutzen können. Das Wasser aus dem Grundwasser ist so sauber, dass es ohne nochmalige Reinigung in einem Wasserwerk direkt in die Hausleitungen gepumpt werden kann. „Das ist etwas ganz Besonderes, dass wir so gutes Wasser haben“, berichtete Hannes Freimooser nicht ohne Stolz. 2160 Häuser werden über ein Rohrnetz von insgesamt 270 km versorgt. Diese Zahlen beeindruckten die Kinder und auch, dass jeder Mensch im Schnitt 120 Liter Wasser täglich verbraucht.

Der Bus brachte uns nun nach Diepoldsberg zum Hochbehälter – er steht auf 654 m, dem höchsten Punkt des nördlichen Chiemgaus. So unscheinbar das Gebäude da mitten im Wald steht, umso erstaunlicher ist das, was die Kinder drinnen erwartete: zwei riesige Becken, in jedem 1 Million Liter frisches Wasser – bereit für die Menschen in den fünf umliegenden Gemeinden. „Da krieg ich gleich Durst!“, meinte ein Schüler. Kein Wunder bei so viel Wasser in Sichtweite. Ganz unten im Gebäude, wo rote und blaue Rohre auf dem Boden verlaufen, durften die Kinder durch kleine Fenster das Wasser ganz aus der Nähe sehen. Ein bisschen wie im Aquarium, nur natürlich ohne Fische, da waren sich alle einig. „Das Wasser wird regelmäßig und sehr streng kontrolliert“, erklärte Hannes Freimooser.

 

Wasserversorgung Hö4   Wasserversorgung Hö2

 

Mit diesem Wissen und vielen Eindrücken schmeckte dann das Wasser aus dem Wasserhahn zurück im Höslwanger Schulhaus gleich noch besser. Der Vergleich mit dem im Supermarkt gekauften Wasser am nächsten Tag bewies, dass das Wasser aus der Erde tatsächlich besser schmeckte. Sicher auch, weil die Kinder nun wissen, wo es herkommt.

 

Wasserversorgung Hö1

Regina Williams

 

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