„Ui, was wird denn das?“, wunderten sich die Kinder, als eine große Kiste mitten ins Klassenzimmer gestellt wurde. Ausgepackt wurde sie erst später, aber Rita Lunghamer von der atmosfair gGmbH erklärte schnell, um was es an diesem Vormittag gehen sollte, nämlich um den Klimawandel. Ein spannendes und kompliziertes Thema, denn er ist bei vielen Menschen noch nicht angekommen, andere weit entfernt von uns sind bereits direkt betroffen. Mit Weltkarte und Kinderfotos aus verschiedenen Ländern verdeutlichte die Umweltpädagogin anschaulich, wie unterschiedlich die Klimaerwärmung eine Bedrohung darstellen kann: Dürre und damit der Wegfall von Ernten genauso wie dauerhafte Überschwemmung von Inseln oder die Folgen des schmelzenden Permafrostes.
Es war etwas befremdlich, an diesem recht kalten Apriltag über Klimaerwärmung zu sprechen, aber genau da liegt das Problem: dass sie da ist, auch wenn wir hier noch nicht so viel davon bemerken. Die Kinder hörten aufmerksam zu, als es um CO², Treibhauseffekt und Energiegewinnung ging. „Eigentlich ist es ja einfach – wir kriegen Sauerstoff von den Bäumen und die kriegen das CO² von uns!“, meinte ein Schüler. Recht hat er, nur dass leider das Verhältnis nicht mehr stimmt. „Aber jeder von uns kann die Klimaerwärmung ein bisschen mit aufhalten helfen“, erklärte Rita Lunghamer.
Wo genau, durfte nun jedes Kind alleine anhand eines Fragebogens zum persönlichen CO²-Fußabdruck herausfinden, und jeder fand einen Bereich, wo man selbst noch mehr fürs Klima tun kann - sei es, weniger Fleisch zu essen, beim Einkauf mehr auf die Herkunft der Produkte zu achten oder sich möglichst umweltfreundlich fortzubewegen. In diesem Punkt sind die Schülerinnen und Schüler aus Höslwang schon recht gut, denn viele kommen zufuß oder mit dem Radl zur Schule, der Rest mit dem Bus. Die wenig umweltfreundlichen Elterntaxis sieht man hier zum Glück nur selten, das war der Umweltpädagogin morgens gleich positiv aufgefallen. Nach zwei Stunden voller Information und Diskussion stürmten die Kinder in die Pause, um Sauerstoff zu tanken – in der Hand die Brotzeit aus einer wiederverwendbaren Box – wir sind auf dem richtigen Weg.
Regina Williams